Bericht zum Seminar vom 17./18.03.2018 mit Dai-Shihan Guido Schenkel

Die Vorbereitungen liefen gut, alles war besorgt, zusammen gepackt und zur Halle gebracht, viele unserer Mitglieder waren mit dem Aufbau und dem Herrichten für das Seminar beschäftigt.

Dann trudeln auch schon die ersten Seminarteilnehmer ein, unsere guten Freunde aus Augsburg. Um sie zu begrüßen, wird die Arbeit gern auch mal liegen gelassen 😉
Die Halle ist nun komplett hergerichtet, die Brotzeit für das Mittagessen fertig und es kommen noch mehr Teilnehmer, die ausgiebig begrüßt werden und mit denen man schon jetzt rege Gespräche führt.

Dann beginnt das Seminar, Guido und Sebastian rufen zur Begrüßung, alle stellen sich auf und man kann die Vorfreude auf dieses Seminar an ihren Gesichtern ablesen.
Die Begrüßung bei so einem Seminar jagt mir jedes Mal wieder einen wohligen Schauer über den Rücken und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn so viele Leute auf einmal das Begrüßungsritual durchführen.

Nun folgen noch einige organisatorische Worte von Sebastian und bei der Ankündigung, dass die Brotzeit zur Mittagspause und das Abendessen vom Ni-To-Dojo gesponsert werden, gibt es erst mal kräftigen Applaus. Für dieses Event haben wir uns nicht lumpen lassen und ordentlich was organisiert 😀

Dann noch eine große Überraschung: Guido hat dem Ni-To-Dojo ein Geschenk mitgebracht!
Eine Schriftrolle von Soke mit dem Schriftzug „Bujinkan Dojo“
Darüber freut sich natürlich das Dojo und sie wurde sofort neben unserer anderen Rolle aufgehängt.

Wir beginnen nun also wirklich mit dem Training, das Thema dieses Wochenendes ist die Gyokko Ryu, eine wohl ursprünglich aus China stammende und von eher kleinen Menschen oder Frauen angewendete Schule. Demnach muss erst die richtige Kamae erklärt werden, bevor wir mit dem Shoden Level beginnen. Guido führt die erste Technik vor, man kann die konzentrierten Blicke der Seminarteilnehmer schon fast spüren und dann die Freude, endlich trainieren zu können. Nach der Erklärung der Technik finden sich die Trainingspaare zusammen, Guido korrigiert bei den Trainierenden Stand und Ausführung, wenn nötig, oder gibt Tipps und Hintergrundinformationen zu den Techniken.

Nachdem sich mit ein paar Taijutsu-Techniken aufgewärmt wurde, wechselten wir zum Gyokko Ryu Bo-Jutsu, das sich doch recht von dem unterscheidet, was die meisten von uns mit dem Bo je gemacht haben. Zuerst erfolgt wieder eine Erklärung der Kamae, bevor die erste Technik gezeigt wurde. Neben dem Krachen des Bo auf das Bokken von Uke hört man nur Stille und sieht auf vielen Gesichtern ein Stirnrunzeln: „Was macht er da nur?!?“

Aber mit Guidos bekanntem Witz werden die essentiellen Punkte und Schritte dieser Technik erklärt und beim Üben der Technik platzt dann der Knoten und der Bo läuft wieder rund.

Es folgen noch ein paar weitere Techniken mit dem Bo, bevor wir in die wohlverdiente Mittagspause starten. Bei diesem Wort stürzen sich alle auf das vorbereitete Buffet, es wird gegessen, geredet, gelacht, diskutiert und niedergeschrieben, was bisher alles gemacht wurde.
Als besonderes Schmankerl hat unsere liebe Caro einen Geburtstagskuchen gebacken, der nicht nur hervorragend aussah, sondern auch mindestens genauso gut geschmeckt hat 😛
Aber auch die anderen Kuchen, die Wurst- und Käsesemmeln und die Würstl wurden mit Genuss verspeist und nach der Pause, war von dem vorbereiteten Essen nicht mehr viel übrig… o_O

Nach der Mittagspause ging es zuerst weiter mit den Bo-Techniken, aber irgendwann waren die Köpfe so voll, dass eine kleine Pause notwendig wurde. Deswegen wurde wieder zu Taijutsu gewechselt, um das Verletzungsrisiko zu verringern und es wurde nochmal interessant.

Gegen Ende des Seminars konnte man dann aber doch sehen, dass es anstrengend war, die Trinkpausen wurden länger, die Techniken nicht mehr so oft wiederholt, aber trotzdem wurde an jedem Detail gearbeitet, dass von Guido bemerkt wurde und seine lustige Art trieb die Leute noch weiter an.

Um halb fünf war dann die Luft endgültig raus, wir setzten uns im Kreis zusammen und Guido erzählte noch ein wenig zu der Ryu, zu seinen Japanaufenthalten und wartete vergebens auf Fragen von den Anwesenden.

Bevor der erste Trainingstag aber beendet wurde, mussten wir noch unsere Geschenke loswerden:
Wir haben für jeden Seminarteilnehmer einen Ansteckpin machen lassen, als Erinnerung, dass sie an diesem Jubiläum teilgenommen haben. Für Guido als Seminarleiter, Sebastian als unseren Dojoleiter und Achim als Leiter unseres Schwesterdojo gab es eine besondere Ausführung des Pins.

Nun waren alle froh, dass sie in ihre Unterkunft fahren, sich duschen und ein wenig ausruhen konnten, bevor es dann abends zur Party ging.

Auch hier wurde wieder viel gelacht, geredet und natürlich gegessen und man konnte allen ansehen, dass sie den Abend, trotz des langen Trainingstages, in vollen Zügen genossen.

Der zweite Trainingstag begann leider mit einer schlechten Nachricht: Sebastian wird das Ni-To-Dojo nicht mehr weiter führen und hat die Leitung an Thomas übergeben.

Aber diese Nachricht hat die Freude am Weitertrainieren nicht trüben können und mit dem Vorzeigen der ersten Taijutsu-Technik des Tages ging es mit der guten Laune vom Vortag weiter.

An diesem zweiten Tag wurde auch schon etwas in den Chuden-Level der Gyokko Ryu geschnuppert, um zu zeigen, was noch alles folgen wird, wenn man hier weitertrainiert.

Dann folgte nochmal der Wechsel auf den Bo und die Halle war wieder erfüllt von Schlägen von Holz auf Holz (und manchmal auch Köpfe 😉 )

Dann, um halb drei noch eine überraschende Ankündigung: Es werden noch Prüfungen abgehalten!

Zuerst werden vier unserer 4. Kyu hervorgeholt, doch bevor sie anfangen, zu zeigen, was sie können, dürfen noch zwei unserer Augsburger Freunde hinzustoßen und ebenfalls ihr Können demonstrieren.

Nachdem alle sechs ihre Prüfung erfolgreich bestanden haben und beglückwünscht wurden, wird noch unserem Lukas für seine Prüfung zum zweiten Dan eine spezielle Aufgabe gestellt:

Er soll sich gegen Haltegriffe an seinem Revers verteidigen, während er sein kleines Kind auf dem Arm hält!

Diese Aufgabe meistert er aber mit Bravour und ist nun zweiter Dan.

Mit der Verabschiedung geht ein tolles Seminarwochenende zu Ende, wir verabschieden uns von unseren Gästen und Freunden und nach dem Aufräumen ist auch für uns Schluss.

Das Resümee, das wir aus diesem Wochenende ziehen können, ist durchweg positiv:
Das Seminar ist bei allen Teilnehmern gut angekommen, die Organisation wurde mehrfach gelobt und Guido hat in seiner bekannten charmant-witzigen Art das Training wieder einmal zum Genuss gemacht.